Weltkulturerbe Zollverein

Weltkulturerbe Zollverein

Begehung:

Immer wieder sind wir hier um Bilder zu machen, und suchen neue Motive. Leider kann man immer weniger der riesigen Anlage erreichen. Da das Gelände Weltkulturerbe ist, wird es zu einem Museum umgerüstet. Überall werden Fenster ausgetauscht, Türen erneuert und Zäune aufgestellt. Momentan wird der letzte Bereich erneuert, um auch diesen für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, hier konnten wir auch dieses Jahr noch einige Bilder aufnehmen.

 

Geschichte:

Die Kokerei wurde in den Jahren 1957 bis 1961 in Anbindung an die Zentralschachtanlage Zollverein XII errichtet. Die Gestaltung der Kokerei übernahm der Industriearchitekt Fritz Schupp. Am 12. September 1961 wurde der erste offizielle Ofen gedrückt. Im Jahre 1961 verfügte die Kokerei über 192 Koksöfen bei einer Kapazität von 5.000 t Koks täglich. 1973 wurde die Zahl der Öfen von 192 auf 304 erweitert und die Leistung auf 8.000 t Koks pro Tag erhöht. Zwischenzeitlich waren bis zu 1.100 Menschen beschäftigt. Um 8000 t Koks zu erzeugen benötigt man 10.500 t Kokskohle (Fettkohle). Die Differenz von 10.500 t zu 8.000 t sind die flüchtigen Bestandteile Gas, Teer, Ammoniak, Schwefelwasserstoff und Benzol. Das Hauptprodukt Koks wurde für die Verhüttung in der Eisen- und Stahlgewinnung eingesetzt. Bis zu 4 Millionen Kubikmeter Kokereigas wurden täglich von Teer, Ammoniak (NH3), Schwefelwasserstoff und Rohbenzol gereinigt. Ein Teil des Gases (45 %), wurde zum Beheizen der Öfen verbrannt. Die Temperatur betrug dort 1350 °C, um die Temperaturen von 1000 bis 1100 °C in den Öfen aufrechtzuerhalten. Der übrige Teil (55 %) des Gases wurde auf 8 Bar komprimiert und ins Ruhrgasnetz gedrückt. Die Nebenprodukte wie Rohteer und Rohbenzol wurden an die chemische Industrie verkauft. Ammoniak wurde zu Salz für die Landwirtschaft umgewandelt. Der Schwefelwasserstoff wurde zu Schwefelsäure verarbeitet.

Aufgrund der Stahlkrise in den 1990er Jahren und der damit fallenden Koksnachfrage wurde die Kokerei am 30. Juni 1993 stillgelegt.

Seit Oktober 2006 beherbergt der ehemalige Leitstand der Kokerei das Erwin L. Hahn Institute for Magnetic Resonance Imaging. Diese Forschungseinrichtung der Universität Duisburg-Essen und der Radboud-Universität Nijmegen entwickelt Geräte und Verfahren für die Magnetresonanztomographie.

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