Victoria Barracks

Victoria Barracks

Die seit 1994 verfallenen Anlagen Fort Victoria und Fort Louis, im Volksmund auch Victoria Barracks genannt, wurden von 1953 bis 1970 als Kaserne genutzt. In der Kaserne waren die ledigen kanadischen Streitkräfte untergebracht, sowie der Radio Sender „CAE“ (Radio Canada Arm Europe). Der UKW Sender war der erste kanadische Soldatensender auf deutschem Boden. Die Inbetriebnahme des Senders im Jahre 1956 fand im Fort Victoria statt, wo der Sender, bis zur Schließung am 18. Oktober 1970 mit einer Sendeleistung von 250 Watt auf der Frequenz 87,8 MHz die Soldaten in einem Umkreis von bis zu 60 km erreichen konnte. CAE erreichte somit bis zu 16.000 kanadische Soldaten und ihre Familien. Das dicht besiedelte Ruhrgebiet und das Münsterland wurde ebenso lückenlos erfasst, wie das vordere Sauerland und der südliche Teutoburger Wald, so dass mehrere 100.000 Menschen Radio CAE hören konnten und wollten, denn die Station brachte mit Rock ’n’ Roll, Country- und Beatmusik in lockerer Moderation den musikalischen Zeitgeist viel besser herüber, als die etablierten deutschen Anstalten zu jener Zeit.

 

Seit der Schließung der Anlage ist das Gelände sich selber überlassen. Mehr und mehr holt die Natur sich das Gebiet zurück. Die Straßen werden allerdings heute noch für die Forstwirtschaft genutzt. Die Gebäude hingegen sind sich selbst überlassen und durch die Jahre stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Dennoch bieten viele Gebäude, wie die Kirchen auf dem Gelände und auch das GLOBE Theater interessante Fotomotive.

 

Die Begehung

An einem bewölktem Wochenende machten wir uns auf den Weg. Das Wetter war nicht auf unserer Seite. Doch abbrechen kam nicht in Frage.  Endlich, nach einer zwei stündigen Fahrt erreichten wir das Ziel. Es trennte uns nur noch ein ca. 2 Meter hoher Zaun von den Viktoria Barracks. Ein reinkommen fast unmöglich. Wir betraten die erste Halle. Keiner von uns hatte ein gutes Gefühl bei der Sache. Dies war jetzt die zweite Kaserne, die wir besuchten, bei der ersten wurden wir breits erwischt. Vorsichtig tasteten wir uns durchs Dickicht von Gebäude zu Gebäude, Straßen und Lichtungen mieden wir. Der erste Teil war geschafft. Die erste Kirche und umstehende Gebäude waren abgelichtet. Unser Ziel dennoch nicht erreicht. Die wichtigen Bilder vom „Globe“ der Sporthalle und auch der zweiten Kirche waren noch nicht aufgenommen. Wir mussten weiter. Mitlerweile hatten wir festellen müssen, dass wir nicht alleine auf dem Gelände sind. Gesehen hatte uns aber noch keiner. Es wurde spannend. Wir mussten zurück auf die Straße. Sichtlich wurde diese noch benutzt. Und plötzlich passierte es. Für einen kurzen Augenblick sahen wir eine Gestalt in einem Fenster. Gleich darauf war diese wieder verschunden. Wir zogen weiter. Augen und Ohren offen. Doch dann kam plötzlich ein Mann auf uns zu. Unsichtbar im Dickicht getarnt, hatten wir ihn nicht gesehen. An eine Flucht war nicht zu denken, zu nah waren wir diesem bereits gekommen. Eine für uns aussichtlose Situation begann. Der Mann zeigte uns seinen Ausweis. Er war von der Stadt, mit auf das Revier wolle er uns nehmen und dann gibt es für alle eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch. Wir erklärten unser Kommen und den Grund für das, was wir taten. Er ließ uns ziehen und zeigte uns noch, wo die gesuchen Gebäude sind. Wir machten unsere Bilder und verschwanden.

 

4 Kommentare

  • Kerstin

    Ja, da steigt der Adrenalinspiegel! Ich war heute dort und gerade im Kino, als ich draussen Schritte hörte. Also flugs im Dunkeln versteckt und abgewartet….wie sich herausstellte, waren es allerdings „nur“ zwei sehr nette niederländische Urbexer, die jedoch vor dem Förster warnten, der Patrouille fuhr.
    Hach ja, wir betreiben schon ein merkwürdiges Hobby 😉

    Auf meinem Reise- und Lifestyleblog gibt es ein paar Berichte zu Lost Places und zu diesem hier wird auch bald etwas erscheinen. Vielleicht magst Du ja mal gucken?

    Herzliche Grüße von
    Kerstin

    • Thiemo

      Danke für deinen Beitrag. Ich habe gerade kurz mal einen Blick auf deine Seite geworfen. Wahrscheinlich bin ich Blind, ich kann keine Kategorie Lostplace finden???

    • Laurenz

      Wie sieht der Förster das denn mit uns Urbexern/Fotografen? Ist das bekannt? (…also ich meine, würde er mich anzeigen, wenn er mich sieht?)

      • Thiemo

        Wir waren zu dritt und uns hat ein Wächter gesehen. Der war top drauf wir haben den nicht bemerkt und plötzlich stand der vor uns. Also ganz anderes als andere Wächter die auf 200m Entfernung „halt Stop“ schreien. Er hat uns angebrüllt und wollte uns anzeigen, als wir im erklärt hatten was wir machen hat er uns sogar zum Kino geführt und nur gesagt „geht da raus wo ihr rein seit wir sehen uns heute nicht mehr, und passt auf das ich euch aus keinem Loch ziehen muss.“ Also war Glück und gute Rede Kunst

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